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Waldkapelle bei Rheinbach

Das Holzscheit Jesu

In Rheinbach herrschten im 17. Jahrhundert als Folgen des 30-jährigen Krieges Not und Elend. Daher wurde den Bürgern im Winter 1680/81 Brennholz zugeteilt. Als Hermann Cuchenheim mit seinem Neffen die ihm zugeteilten Buchen fällte, machte er eine erstaunliche Entdeckung: Auf einem Stammstück steht das Zeichen IHS - die griechischen Anfangsbuchstaben von Jesus Christus.

Diese besondere Holzscheibe wurde daraufhin im Zimmer der kranken Tante aufgehängt, um ihr Heilung zu bringen und sie erholte sich rasch von ihrer Krankheit. Das sprach sich schnell herum und über einen Schneider, der von Ort zu Ort zog, gelangte das besondere Holzstück schließlich zum Kurfürst und Erzbischof von Köln, Max Heinrich von Bayern. WaldkapelleDieser ließ es in einem silbernen Rahmen in der Jesuitenkirche in Bonn und später dann in der Jesuitenkirche in Köln aufstellen.

Waldkapelle und Kloster

Auf Anordnung des Kurfürsten wurde an der Stelle, wo die Buche geschlagen worden war, eine Kapelle errichtet. Immer mehr Pilger zogen zur Kapelle, zu deren Betreuung ein Konvent mit Franziskanern errichtet worden war. Die Pilgerströme aus Köln und der Umgebung wuchsen stetig an und so stieg auch die Zahl der Messen, Beichten und Kommunionen. Die Franziskaner verließen 1714 das Kloster und die nachfolgenden Servitenmönche bauten die Anlage weiter aus. Dabei wurde neben der Kapelle auch eine Kirche zur Marienverehrung errichtet.

Während der Französischen Revolution wurde 1802 das Kloster aufgelöst und später das gesamte Anwesen verkauft. Es entstand eine gut besuchte Gastwirtschaft. Das alte Kloster jedoch verfiel immer mehr. Über verschiedene Besitzer ging das Gebiet 1843 an die Stadt Rheinbach über. Drei Jahre später wurde das verfallende Klostergebäude abgerissen. WaldkapelleDie Kapelle jedoch blieb bis dahin gut erhalten und wird restauriert. Zudem wird ein Kreuzweg mit 14 Stationen angelegt. Auch das Holzscheit blieb bis dahin erhalten und, wurde neu gefasst 1848 wieder in die Kapelle gebracht. Dort konnten Besucher es besichtigen, bis es 1984 entwendet wurde. Leider ist es bis heute nicht wieder aufgetaucht und musste durch eine Kopie ersetzte werden.

Restaurierung der Anlage

Als die Fundamente der Kapelle vom feuchten Waldboden Schäden aufwiesen, wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Dabei wurden auch Fundamente des alten Klosters freigelegt und restauriert. So können die Besucher heute einen guten Eindruck dieser historischen Stätte erhalten.